Neuritis Vestibularis heißt auf deutsch übersetzt: Entzündung des Nervens, der vom Gleichgewichtsorgan zum Gehirn führt. Diese Entzündung führt zu einem akut einsetzenden Schwindel mit schwerem Krankheitsgefühl.
Durch eine frühe medikamentöse und physiotherapeutische Behandlung sind die Symptome schon nach wenigen Tagen geringer ausgeprägt und nach etwa zwei Wochen sind einige Patienten so gut wie beschwerdefrei.
Bei nicht ausreichender Behandlung oder nicht stattgefundener Aufklärung über den Krankheitsverlauf bzw. über die Erholung kann es aber auch noch Jahre nach der akuten Erkrankung noch zu Schwindelbeschwerden kommen.
Wie äußert sich eine Neuritis vestibularis?
Typischer Weise kommt es zu einem plötzlich einsetzenden, heftigen Drehschwindel, der auch in Ruhe nicht aufhört. Häufig besteht eine deutliche Schwierigkeit zu gehen, verbunden mit einer Fallneigung zur Seite. Das Bild scheint aus dem Blickfeld zu einer Seite „wegzulaufen“. Begleitet werden die Symptome oftmals durch starke Übelkeit und Erbrechen. Hörprobleme treten nicht auf. Die Symptome nehmen innerhalb von wenigen Tagen an Schwere ab. Vor allem bei schnellen Kopf- oder Körperbewegungen kann es aber auch noch Jahre nach der eigentlichen Erkrankung zu Schwindelbeschwerden und Gleichgewichtsproblemen kommen.
Ein Schlaganfall mit ähnlichen Symptomen muss unbedingt anhand der Untersuchung ausgeschlossen werden.
Wie kommt es zu einer Neuritis vestibularis?
Man geht davon aus, dass es durch Herpes-Viren zu der Entzündung des Gleichgewichtsnerves kommt. Der entzündete Nerv schwillt an und stößt an die knöcherne Begrenzung des ihn umgebenen Tunnels. Durch diesen Druck kommt es zur Schädigung des Nerven und der durch ihn versorgten Anteile im Gleichgewichtsorgan.
Was kann ich dagegen tun?
Während die Entzündung abklingt, etwa ab dem zweiten oder dritten Tag nach Einsetzen der Beschwerden, sollte schon mit vestibulärer Rehabilitationstherapie begonnen werden. Mit Hilfe der Übungen lernt das Gehirn schnell, wie es die, durch die Entzündung verlorenen Funktionen, ersetzen kann. Mit einem spezifischen Training und konstant durchgeführten Hausaufgabenprogramm, können Betroffene 4 bis 8 Wochen nach dem akuten Ereignis beschwerdefrei sein und ihrem normalen Leben wieder nachgehen.