Der Begriff „zentral-vestibulärer Schwindel“ fasst als Oberbegriff verschiedene neurologische Erkrankungen zusammen, die durch ihre Einwirkung auf bestimmte Teile des Gehirns einen Schwindel auslösen.
Erkrankungen wie Parkinson, Multiple Sklerose, ein Schädel-Hirn-Trauma oder ein Schlaganfall in Hirnregionen wie dem Kleinhirn oder dem Hirnstamm können Schwindel auslösen.
Im Gegensatz zum zentral-vestibulären Schwindel, steht der Begriff peripher-vestibulärer Schwindel, der alle Schwindelauslösenden Erkrankungen des Gleichgewichtorganes oder des „Gleichgewichtsnerven“ zusammenfasst.
Wie äußert sich zentral-vestibulärer Schwindel?
Da das Gehirn sehr komplex ist, kann es je nach Lage, Größe und Schädigungsmechanismus der betroffenen Strukturen zu ganz unterschiedlichen Symptomen mit unterschiedlicher Dauer kommen. Einige mögliche Symptome sind:
- Schwindel,
- Übelkeit,
- Gleichgewichtsstörung mit dem Gefühl zu einer oder mehrerer Seiten gezogen zu werden,
- Gangstörung,
- Kopfschmerzen,
- verschwommen oder doppelt sehen,
- Koordinationsstörung,
- Taubheit einer Gesichtshälfte,
- Gefühlsstörungen oder Lähmung einer Körperseite,
- Sprach- und Schluckstörungen.
Je nach Erkrankung können einige der Symptome eher schleichend einsetzen wie evtl. bei Parksinon oder akut auftreten wie beim Schlaganfall.
Wie kommt es zu einem zentral-vestibulären Schwindel?
Von „zentral-vestibulären Schwindel“ spricht der Mediziner, wenn vor allem Bereiche des Hirnstammes oder des Kleinhirns geschädigt wurden und es dadurch zu Fehlern in der Verarbeitung der Informationen zur Aufrechthaltung des Gleichgewichtes und der Blickstabilisierung kommt. Ursachen können ein Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma, Parkinson, Multiple Sklerose, Gehirn-Ops etc. sein.
Was kann ich dagegen tun?
Je nachdem welche Einschränkungen bei Ihnen im Vordergrund stehen, finden Sie bei Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden (Sprachtherapeuten), Neuropsychologen, Neurologen, Augenärzten u.v.m. die richtigen Ansprechpartner. Bei Schwindel können Sie durch spezielle Übungen (Vestibuläre Rehabilitationstherapie) vom Physio- oder Ergotherapeuten oftmals eine langsame Besserung erreichen. Wichtig ist hierbei zu wissen: Egal, wie alt Sie sind oder wie lange der Beginn der Erkrankung her ist – das Gehirn ist lernfähig! Das heißt, dass immer noch Verbesserungen Ihres Zustandes erreicht werden können. Wie „groß“ diese Verbesserungen sind und wie lange es dafür braucht ist allerdings tatsächlich Alters- und Krankheitsabhängig. Die Therapie bei zentral-vestibulären Schwindelerkrankungen ist eher eine Langzeittherapie.