Allgemeines zur Schwindeltherapie
Vestibuläre Therapie, Vestibuläre Rehabilitationstherapie, Schwindeltherapie, Schwindeltraining bezeichnen alle die selbe Therapie.
Schwindel kann bei den Betroffenen große Angst und die schlimmsten Befürchtungen über Schwindelursachen wie Gehirntumore auslösen. Meistens sind die Ursachen für Schwindel aber gutartig und auch deren Therapie erfolgreich.
Erster Schritt zur erfolgreichen Therapie ist jedoch erstmal die richtige Diagnose. Ist die Diagnose gestellt und ein „schwindelerfahrener“ Therapeut gefunden, wird dieser individuelle Probleme und Ziele mit dem Patienten heraus arbeiten, über Schwindelentstehung und Schwindeltherapie aufklären und spezifische Übungen zur Verbesserung der Schwindelsymptomatik anleiten.
Für den Erfolg der Therapie ist die aktive Mitarbeit des Patienten Voraussetzung und das eigenständige Durchführen des Hausaufgabenprogrammes erhöht die Erfolgschancen noch weiter. Passender Weise sind die wichtigsten Übungen – ein Mal richtig gezeigt – nicht schwierig, brauchen kaum bis gar kein Material und können von daher gut zu Hause, unterwegs oder am Arbeitsplatz durchgeführt werden.
Über welchen Zeitraum und wie intensiv die Übungen durchgeführt werden müssen, kommt auf die individuellen Gegebenheiten des Betroffenen sowie auf die Art der Erkrankung an. So können beispielsweise Patienten mit einem akuten Ereignis wie einer Neuritis vestibularis nach einem Therapieblock von ca. 10 Einheiten inklusive Hausaufgabenprogramm beschwerdefrei sein und müssen die Übungen zu Hause nur noch machen, wenn der Schwindel mal wieder stärker werden sollte. Personen mit einer chronischen Erkrankung wie dem beidseitigen Ausfall der Gleichgewichtsorgane brauchen hingegen immer wieder über Jahre verteilte Therapieblöcke und müssen auch ihr Hausaufgabenprogramm langfristig durchführen.
Diese Seite soll Betroffene, Angehörige, Ärzte und Therapeuten über die spezifische Schwindeltherapie informieren. Da jeder Mensch anders ist und sich Schwindelbeschwerden bei jedem anders äußern, ist die Schwindeltherapie auch sehr individuell und auf die Bedürfnisse der Patienten ausgelegt. Von daher finden Sie hier nur einige wenige Übungen. Weitere interessante Übungen bzw. Links finden Sie bei den Übungsmaterialien.
Vestibulär = die Strukturen der 2 Gleichgewichtsorgane, der 2 „Gleichgewichtsnerven“ oder der für Gleichgewicht zuständigen Orte im Gehirn betreffend
Diese Schwindelarten können durch eine spezifische Vestibuläre Therapie gemindert werden:
- Peripher-vestibulärer Schwindel, egal ob durch eine einseitige oder beidseitige Störung ausgelöst und egal, wodurch ausgelöst, also z.B. durch eine Entzündung, eine OP im Innenohr, Tumoren etc. Beispiele: Neuritis vestibularis, Bilaterale Vestibulopathie, Akustikusneurinom, nach Cholesteatom-OP
- Zentral-vestibulärer Schwindel, egal wodurch ausgelöst, also z.B. durch einen Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson, Schädel-Hirn-Traum etc.
- Ausnahmen: attackenartiger, nicht provozierbarer Schwindel wie bei Morbus Menière und Vestibulärer Migräne, wenn sich noch keine dauerhaften Gleichgewichts- oder Augenbewegungsbeschwerden eingestellt haben
Bei der Behandlung von vestibulären Schwindel unterscheiden wir therapeutisch grob zwei Therapiearten: