Vestibuläre Migräne

Vestibuläre Migräne

Der Begriff Migräne ist heutzutage jedem mehr oder weniger bekannt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass es durch einen schnellen Abfall des Blutflusses zum Gehirn und die dadurch veränderte Aktivität in den betroffenen Hirnregionen zu Migräne-Erscheinungen kommt. Sind die Hirnregionen betroffen, die zum vestibulären System gehören, kann Schwindel das Leitsymptom sein.

Wie äußert sich eine vestibuläre Migräne?

Es kommt zu attackenartigem Dauerdreh- oder Schwankschwindel, der Minuten, Stunden – teilweise auch mehrere Tage anhalten kann. Wie bei anderen Migränearten beklagen einige Betroffene eine erhöhte Licht-, Lärm- oder Bewegungsempfindlichkeit und haben von daher während der Attacke ein erhöhtes Ruhebedürfnis. Zudem kommt es häufig zu starker Übelkeit sowie zu Gang-, Stand- und Sehstörungen. Kopfschmerzen können vor, während oder nach einer Attacke auftreten, fehlen aber in gut 30 % der Fälle. Dies erschwert oftmals die Abgrenzung zum Krankheitsbild des Morbus Menière, wobei ähnliche Symptome hervorgerufen werden.

Wie kommt es zu einer vestibulären Migräne?

Vestibuläre Migräne entsteht durch eine vorübergehende Unterdrückung von Funktionen des vestibulären Systems im Gehirn. Warum manche Personen an Migräne leiden, ist noch nicht ausreichend geklärt. Da es aber oftmals eine Häufung von ebenfalls betroffenen Familienmitgliedern gibt, wird unter anderem eine genetische Ursache diskutiert. Auch kann es bestimmte Migräne-Auslöser wie Stress, Schlafmangel, Hormonveränderungen, Rauchen, niedriger Blutzucker etc. geben.

Was kann ich dagegen tun?

Die Therapie bei einer vestibulären Migräne ist vor allem medikamentöser Natur. Zum einen gibt es Medikamente, die während einer Attacke helfen und beispielsweise Übelkeit und Schmerzen mindern. Zum anderen ist der wichtigere Therapieansatz das Reduzieren der Anzahl der Attacken (siehe auch Furman et al.).

Zusätzlich sollten die Betroffenen z.B. anhand eines Schwindeltagebuches herausfinden, ob es spezifische Auslöser für die Attacken gibt und wenn ja, welche es sind. Diese Auslöser gilt es wenn möglich zu beseitigen oder zu mindern. Eine bestimmte Diät, Stressmanagement, viel Wasser trinken, regelmäßige Bewegung etc. kann den Betroffenen helfen.

Bei anhaltenden Beschwerden kann Vestibuläre Therapie helfen.